Jaden Agassi im Interview
Ich will Deutschland stolz machen!
Jaden Agassi ist deutscher Baseball-Nationalspieler. Er beschreibt, wie es dazu kam und was er sich nach seiner Nominierung erhofft. Dabei gibt er auch Einblicke darüber, wie seine berühmten Eltern die Entscheidung ihres Sohnes gegen Tennis aufnahmen. Das komplette Interview von sportschau.de gibt es nur hier auf baseball.de
Die Nationalmannschaft ist aufregend
Es ist Neuland für Jaden Agassi. Der Sohn der Tennis-Legenden Steffi Graf und Andre Agassi ist zum ersten Mal dabei bei der deutschen Nationalmannschaft. Die fast kindliche Freude am Spiel sieht man ihm Tag täglich an. Im Gespräch wirkt der 23-Jährige beinahe schüchtern, aber immer freundlich und entspannt. Ein netter Kerl. Die Freude über seine erstmalige Nominierung für das Heimatland seiner Mutter verbirgt der Pitcher nicht. „Sehr aufregend“, beschreibt er den Moment als Bundestrainer Jendrick Speer die Fühler nach ihm ausstreckte.
Ich erinnere mich, dass ich aus dem Fitnessstudio nach Hause fuhr und einen Anruf von Jendrick bekam. Er sagte 'komm spiel für uns’ und ich sagte 'unbedingt'!
Jadens erstes Mal
Knapp zwei Wochen weilt der Rechtshänder nun zusammen mit dem deutschen Tross im US-Bundesstaat Arizona. „Es war bislang fantastisch. Das Wetter ist toll. Alle waren super freundlich und ich denke, wir haben eine wirklich gute Gruppe beisammen“, erklärt der Deutschland-Debütant. Der US-Deutsche steht unmittelbar vor seiner Premiere auf der großen Baseball-Bühne. Beim World Baseball Classic Qualifier in Tucson ringt die Auswahl des Deutschen Baseball- und Softball-Verbandes um eines der beiden letzten Tickets für die WM-Endrunde im März 2026. Ein erfolgreiches Resultat „würde mir alles bedeuten“, erklärt Agassi:
Hoffentlich würde es mehr Baseball nach Deutschland bringen und den Sport, den wir alle lieben, weiter verbreiten.
Große Chance für Deutschland
„Ich schätze unsere Chancen sehr hoch ein“, sagt der Graf-Sprössling vor dem Turnier-Auftakt gegen China (Sonntag, 19 Uhr MEZ). „Ich bin super aufgeregt und kann es kaum erwarten, Deutschland stolz zu machen“, fährt Agassi fort. Dass er nicht beim Tennis gelandet ist, sondern anstatt der Filzkugel nun einen Lederball durch die Gegend schleudert, entschied sich für den US-Deutschen bereits früh. „Ich habe auch ein bisschen Tennis gespielt. Für mich war es aber schwer, den Ball auf den weißen Linien zu halten. Ich wollte ihn einfach so weit wie möglich schlagen“, erinnert sich Agassi. Dass er als Pitcher die Bälle nun nicht hoch und weit in die Luft schlägt, sondern verhindern soll, dass die Gegner genau dies tun, nimmt Agassi mit Humor. „Ja, das kam dann ein paar Jahre später“, erklärt der 23-Jährige mit einem Lachen.
Auch, wenn die Wahl des Sohnes des weltweit vielleicht berühmtesten Tennis-Paares auf einen anderen Sport fiel, seien seine Eltern stolz auf ihn.
Seit ich ein kleines Kind war, wollten sie nur, dass ich glücklich bin und das tue, was ich liebe. Und das ist Baseball
versichert der Deutschland-Rookie.
Tennis ist ein sehr einsamer Sport. Beim Baseball haben wir bis zu 40 Leute dabei. Es geht um Brüderlichkeit, Kameradschaft und viel mehr als nur den Sport selbst
beschreibt Agassi seine Faszination für den US-Nationalsport. Eine Einstellung, die hierzulande vielleicht auch den ein oder anderen Skeptiker dazu bewegt, womöglich doch ein Auge auf den Baseballsport zu richten.
Hier das komplette Video von Matthias Ondracek mit Jaden Agassi
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